Neuer Zeitungsartikel in DIE RHEINPFALZ: Teamgeist und Kreativität

03 09 2024

Der 125. Geburtstag des Winzervereins im vergangenen Jahr war für Sebastian Gerecke der Startschuss in eine neue Herausforderung. Nur wenige Wochen zuvor hatte er seine neue Aufgabe als Kellermeister beim ältesten Winzerverein der Pfalz angetreten und ein neues Kapitel in seiner eigenen beruflichen Laufbahn, aber auch bei den Genossen in Deidesheim aufgeschlagen. Gerecke, 47 Jahre alt, war nach Abitur und Winzerlehre sowie einem Studium der Oenologie Weinmacher in Indien. Außerdem hat er in einem Familienweingut in Großkarlbach und verschiedenen VDP-Weingütern (Mosbacher, Forst, und Dr. Loosen, Mosel) seine Handschrift hinterlassen.

Der Wechsel zum Winzerverein war der nächste Schritt auf seinem beruflichen Weg. „Mich reizt die Aufgabe, die Ziele eines Winzervereins in Sachen Qualitätsweinbau vielen Erzeugern zu vermitteln und diese dazu zu motivieren, gemeinsam den Weg zu gehen“, sagt Gerecke.

Ein Kapitän, der motiviert

Der Bad Dürkheimer ist keiner, der sich in den Vordergrund drängt. Er setzt auf das Team und versteht sich als Kapitän einer Mannschaft, der die Mitarbeiter beflügeln und motivieren will. „Jeder darf seine Ideen und Vorstellungen einbringen und umsetzen“, betont Gerecke.

Er nennt ein Beispiel für die Kreativität im Team: Die Auszubildende Susanne Meier habe im zweiten Lehrjahr zur Weintechnologin eine Rotwein-Cuvée kreiert, die durch ihre Vollmundigkeit Gerecke begeistert. „Mir ist es wichtig, dass wir neue Sachen entwickeln“, sagt der Kellermeister und probiert einen Sauvignon Blanc Fumé. Auch das ist eine neue Entdeckung des Winzervereins, der sein Portfolio erweitert.

An Qualität arbeiten

Gerecke folgte auf den langjährigen Kellermeister Bruno Klüpfel, der 2022 in Ruhestand ging. Zu seinem Team gehören der langjährige Weinküfer Patrick Ott, die angehende Weintechnologin Susanne Maier sowie der künftige Winzermeister Sebastian Pistillo. „Es ist eine schöne Herausforderung, mit den Erzeugern zusammen an der Qualität zu arbeiten“, erzählt Gerecke. Wie die Weinberge bewirtschaftet werden, schaut er sich gerne auch selbst direkt vor Ort an.

70 Weine und Sekte im Angebot

Der Fokus liege besonders auf den Rebsorten Riesling, Chardonnay und Spätburgunder. 70 Weine und Sekte sind insgesamt im Angebot. „Es ist anspruchsvoll, auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen“, erklärt Geschäftsführer Steven Kärgel. Es sei wichtig, dass die Verantwortlichen im Keller die Erzeuger ermutigten, die Qualität weiter zu steigern. Da sei jeder Mitarbeitende gefordert.

Der Winzerverein Deidesheim bewirtschaftet nach eigenen Angaben etwa 150 Hektar Weinbergsfläche. 80 Prozent der Reben sind weiße Sorten, wiederum 80 Prozent davon entfallen auf den Riesling.

aus: DIE RHEINPFALZ von Jochen Willner
02. September 2024

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